Ankunft und Aufenthalt in Tromsø
Die Anreise mit dem Kontiki-Direktflug war wie immer sehr angenehm und die Maschine landete trotz schneebedeckter Piste sanft und sicher.
Nach der Einreise begrüssten uns die Kontiki-Gästebetreuerinnen herzlich. Der Bus für den Transfer ins Stadtzentrum wartete bereits und bald fuhren wir zu unserem Hotel. Während des Transfers erhielten wir tolle und informationsreiche Tipps und es wurde kontrolliert, ob alle für den Nordlichtalarm angemeldet waren.
Am selben Abend nahmen wir am Willkommensapéro teil und tauschten uns mit den anderen Reisenden aus. Es war interessant zu erfahren, wo die Leute ihre Ferienwochen verbringen wollten, in den Lyngenalpen, auf den Lofoten oder sogar auf einem Hurtigrutenschiff.
Am Sonntag haben Kontiki-Gäste jeweils die Möglichkeit, an der Stadtführung in Tromsø teilzunehmen. Diese wird von Charlotte, einer ausgewanderten Deutschen, geleitet. Humorvoll teilte sie ihr grosses Wissen mit uns, über die Stadt selber, die Landschaft, die Norweger und ihre Eigenheiten und gab uns wertvolle Tipps für unseren Aufenthalt mit.
Tromsø ist eine bunte und lebendige Stadt mit vielen guten Restaurants und Cafés. Mein absoluter Favorit ist das Smørtorget – eine Brockenstube mit Kaffee und Kuchen. Wer will, kann nach dem Kaffeeschmaus direkt den Tisch und Stuhl dazukaufen. Am Sonntag hatten wir Zeit, um die Sehenswürdigkeit der Stadt zu besichtigen. Das Polarmuseum mit den Geschichten der grossen Polarforscher, das Polaria mit dem Seehundeaquarium und die sehr sehenswerte Bibliothek – ein architektonisch spektakulärer Bau mit riesigen Fenstern und einem geschwungenen Dach.
Etwas ist unerlässlich für einen Winterspaziergang durch Tromsø: Spikes an den Schuhen. Wer keine von daheim mitgebracht hat, kriegt in jedem Kaufhaus und im jedem Sportgeschäft welche. Zwar sind einige Trottoirs geheizt und schneefrei, aber daneben ist die Strasse dank Schneeregen oft spiegelglatt und nur mit Spikes zu bewältigen. Abends genossen wir in der Pastafabrikken eine leckere Pasta. Die Köche erfüllten alle Wünsche der Gäste, ohne mit der Wimper zu zucken, laktose- oder glutenfreie, vegane oder vegetarische Menus wurden schnell und freundlich in der offenen Küche hingezaubert.
Madeleine Beutler
Freelancerin bei ReiseloungeMadeleines Mutter verbrachte als Jugendliche ein Jahr als landwirtschaftliche Helferin bei einem Bauern in Brötjemark. Klar wuchsen Madeleine und ihre Geschwister mit allerlei Geschichten über Småland auf. So war es kein Wunder, dass sie ihre erste Interrailreise nach Schweden führte. Seither verbringt Madeleine fast jeden Urlaub in Skandinavien. Sie liebt es vor allem, im Sommer mit einem Kaffee an einem einsamen varmländischen See zu sitzen, im Februar mit den Schneeschuhen durchs lappländische Winterwunderland zu stapfen und im Frühling gemütlich durch Kopenhagen zu schlendern - Entspannung pur in Skandinavien.
Scandic Ishavshotel Tromsø
Während meines Aufenthaltes in Tromsø gönnten wir uns ein Superiorzimmer mit einer wunderbaren Aussicht auf den Fjord und auf ein norwegisches Kriegsschiff. Die Zimmer waren gemütlich und stilvoll eingerichtet und es gab die Möglichkeit, selber Kaffee oder Tee zu kochen.
Die Mahlzeiten werden jeweils im Buffet angerichtet. Die Auswahl ist vielfältig und gross und meiner Meinung nach stimmte das Preis-Leistungsverhältnis. Auch hier im Ishavshotel sind alle Allergiker sehr gut aufgehoben, denn bei der Barista gab es jegliche Arten von Milch, die man zum grossen Kaffeesortiment dazu auswählen konnte.
Mietauto Europcar
Am Montag zogen wir unsere Rolltaschen durch den Schnee zum ungefähr 200 Meter vom Hotel entfernten Autovermieter im Hafengebäude. Als Kontiki-Stammkunden waren wir bei Europcar bereits registriert und somit ging die Übergabe relativ schnell. Das Auto wurde sorgfältig nach Kratzern und Beulen untersucht und die Mitarbeiter waren hilfsbereit und zuvorkommend.
Obwohl das Auto mehrmals total eingeschneit wurde, hatten wir erstaunlicherweise keinerlei Startprobleme. Schon im letzten Jahr in Schweden bei -33° hatte das Auto nie schlappgemacht, auch wenn wir keinen Motorvorwärmer gehabt hatten. Die Rückgabe gestaltete sich ebenfalls unkompliziert. Nach der Schlüsselabgabe am Flughafen in Tromsø erhielten wir kurz darauf per Email die Schlussabrechnung und die Bestätigung, dass das Auto schadensfrei abgegeben worden war. Wer zu früh am Flughafen ist, dem rate ich zu einem Abstecher ins Einkaufszentrum Jekta gleich beim Flughafen. In über 130 Geschäften lassen sich die letzten Einkäufe erledigen, verschiedene Essensstände bieten sich an und an Samstagen trifft sich hier halb Tromsland.
Målselv Mountain Village
Der Anfahrtsweg zur Unterkunft führte uns über die schneebedeckten Serpentinen. Die Landschaft im Winter ist einfach so unglaublich schön und beeindruckt mich jedes Mal wieder aufs Neue. Wir wählten den Weg über die Strasse 87, eine einsame Passtrasse durch die Berge. Hier hatte es weniger Verkehr und der Wagen schaffte die Strecke dank Spikes problemlos.
Im Målselv Mountain Village wurden wir herzlich von zwei Rezeptionistinnen empfangen. Sie brachten uns persönlich zu unserer Unterkunft, der Nordlys-Lägenhet. Die Unterkunft war für uns einfach nur "Wow". Durch die grossen Fenster strömte das Licht und der Ausblick weit über das Tal bis zu den Bergen war fantastisch. Die Küche war gemütlich und mit allen nötigen Utensilien eingerichtet und das Badezimmer mit Sauna ein halber Tanzsaal. Gewürze waren in der Küche nicht vorhanden – gut hatten wir welche mitgenommen.
An der Rezeption wurden wir zu verschiedenen Touren beraten. Was sollte es sein? Eine Huskytour? Ein Motorschlittenabenteuer? Eine Schneeschuhtour? Wir entschieden uns für die Elchsafari am nächsten Tag. Die grossen Hirsche sind meine Lieblinge und obwohl ich gefühlte 15 Mal Skandinavien bereiste, hatte ich erst einen in freier Wildbahn sehen dürfen. Dies sollte sich am nächsten Tag ändern.
Die Elchsafari war grandios. Mit einem weiterem Schweizer Ehepaar und dem Guide fuhren wir ins Kirkedalen hinein und sahen unterwegs etwa 20 Elche. Wir staunten, dass sich die Tiere zum Teil in Rudeln aufhielten. Bei einem Haus fläzte sich ein Elch im Garten, keine zwei Meter von der Terrasse entfernt. Denselben Ausflug machten wir am Freitag gleich noch einmal mit unserem Mietauto. Nun wussten wir ja, wo schauen. Tatsächlich hatte sich der Gartenelch keinen Meter vorwärts bewegt und kaute gleichmütig an einer Rinde herum.
Bei der Schneeschuhtour am Mittwoch erfuhren wir vom Guide sehr viel Interessantes über das Land, die Leute, seine Arbeit mit Jugendlichen aus schwierigen Familienverhältnissen und über das norwegische Militär. Das nahegelegene Bardufoss ist ein Militärstützpunkt der Nato und deshalb sind auf den Pisten Soldaten aus Frankreich, Holland oder Dänemark anzutreffen. Auf dem Rückweg machten wir einen Halt bei einem Lavvuu – einer Hütte mit Glasdach, Ofen, und Bänken. Dort feuerten wir ein und genossen gemeinsam die Ruhe der Natur um das knisternde Feuer. Nach der Tour behielten wir die Schneeschuhe bis zur Abreise und nutzen sie gerne für Abendspaziergänge.
Senja – Übernachtung im Leuchtturm
Schon lange hegte ich den Wunsch, in diesem „Leuchtturm“ zu übernachten. Dieser Traum liess ich mir dieses Jahr in meinen Winterferien in Erfüllung gehen.
Das Cabin, welches die Form eines Leuchtturms hat, steht direkt am Meer und ist mit sehr viel Liebe eingerichtet. Vom Schlafzimmer oder der Terrasse aus besteht sogar die Möglichkeit, die Nordlichter zu beobachten. Die Lage am Fjord ist einzigartig. Würden jetzt noch Polarlichter über den Himmel wabern und sich im Wasser spiegeln – es wäre perfekt. Die Polarlichter versteckten sich in diesem Jahr über den Wolken, aber die Stimmung am Meer war auch so traumhaft.
Der Leuchtturm steht auf der Insel Senja direkt am Meer und gehört zu einem Campingplatz. Die Lage ist im Sommer der perfekte Ausgangspunkt für Wanderungen im Anderdalen Nationalpark.