Unvergesslich - eine Hundeschlittenfahrt im frischen, tiefen Schnee

Der Schlittenhundesport hat seinen Ursprung in Sibirien und Alaska, wo indigene Völker Schlittenhunde als Last- und Zugtiere ausbildeten, um sich in den weiten Schneelandschaften fortzubewegen. Auch wenn Schlittenhunde ursprünglich nicht aus den nordeuropäischen Regionen stammen, werden sie heute häufig neben Rentieren als das tierische Wahrzeichen Lapplands gesehen. Die Tiere nehmen daher im internationalen Tourismus eine wichtige Rolle ein.

Schlittenhunde sind Arbeitstiere und haben einen klaren Auftrag zu erfüllen. Aus diesem Grund kann deren Haltung auch nicht direkt mit der Haltung unserer heimischen Vierbeiner in der Schweiz verglichen werden. Die Hunderassen, welche zu Schlittenhunden ausgebildet werden, wie der Siberian Husky, zeichnen sich durch eine an die extremen Wetterbedingungen angepasste Fellqualität und hohe Widerstandsfähigkeit aus. Das viele Rennen ist ihnen nicht nur eine Freude, sondern auch teilweise nötig, um den grossen Auslaufbedarf der Hunde abzudecken.

Hundeschlitten-Touren zählen auch bei Kontiki-Kundinnen und Kunden zu den beliebtesten Aktivitäten im Norden. Deswegen setzt sich Kontiki dafür ein, dass das Tierwohl bei unseren Partnern an erster Stelle steht und bei den Touren sichergestellt wird. Auf dieser Seite stellen wir Ihnen unseren Einsatz vor, beantworten die wichtigsten Fragen zu Schlittenhunden und Huskysafaris und zeigen Ihnen, wie Sie mithelfen können.

Was können Sie tun?


Unser Engagement

Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie KONTIKI2030 konnten wir beim Thema Tierwohl auf Hundeschlittentouren wichtige Meilensteine verzeichnen:

  • 2021 riefen wir zu einer Spendenaktion für Hukyfarmen auf. Mit Ihrer Hilfe konnten wir Anbieter von Hundeschlittentouren in Lappland unterstützen, damit sie ihre Tiere auch während der Pandemie trotz fehlendem Einkommen angemessen versorgen konnten. Insgesamt kamen CHF 66'772 den Tieren zugute.
  • Im Frühjahr 2023 gaben wir eine Diplomarbeit in Auftrag, die untersuchte, wie Kontiki das Thema Tierschutz auf Huskyfarmen in Luosto, Finnland, angehen kann. Mit Hilfe der Erkenntnisse aus Gesprächen mit Partnern, Experten sowie Kundinnen und Kunden konnten wir unsere weitere Vorgehensweise planen, welche Sie in den nächsten Punkten lesen können.
  • Im Frühjahr und Sommer 2023 unterhielten wir uns mit Tierschutzexperten im Norden, u.a. von Green Activities und der University of Lapland, und berieten uns zu existierenden Mindest- und Best Practice-Standards im Bereich des Tierschutzes bei Schlittenhunden.
  • Im Oktober 2023 veranstalteten wir einen Roundtable, bei dem wir mit sechs unserer Partner Erfahrungen und Ideen austauschen konnten. Daraus entstanden zahlreiche Initiativen, wie die Weiterentwicklung von Tierschutzzertifikaten oder die stärkere Kundensensibilisierung zum Thema Tierschutz.
  • Im Dezember 2023 entwickelten wir neue Mindest- und Best-Practice-Standards für unsere Hundeschlittentouren im Kontiki Portfolio. Die Standards werden nun von Experten und Partnern für uns geprüft und anschliessend implementiert.

Unsere nächsten Ziele

  • Im Frühjahr 2024 besuchen wir drei unserer Partner aus dem Roundtable vor Ort, um selbst mehr zum Thema Tierwohl für Schlittenhunde zu lernen und unsere Beziehungen zu vertiefen. Das gesammelte Wissen möchten wir dann an Sie weitertragen.
  • Bis Sommer 2024 haben wir mit Hilfe des Feedbacks von Experten und Partnern unsere Kontiki Tierschutzrichtlinie finalisiert.
  • Bis zur Wintersaison 24/25 unterzeichnen all unsere Partner unseren Tierwohl-Mindeststandard.
  • Bis zur Wintersaison 24/25 zeichnen wir unsere ersten Partner mit Best-Practice-Standard durch unser engage-Label aus.

Interview

Hinter den Kulissen einer Huskyfarm

Husky-Betreuerin Outi Kunnari nimmt Sie mit auf die Lapland Husky Farm Luosto in Finnisch-Lappland. Sie reflektiert über das Leben auf der Farm, das Wohlergehen der Tiere und die Unterstützung, die sie und die Hunde dank Kontikis Spendenaktion «(K)ein Hundeleben für Huskys» und Ihrer Hilfe während der Pandemie erhalten haben.


Unsere Reisen mit Hundeschlitten

Einzigartige Erlebnisse

Mithelfen und unser Engagement verstärken

Ihre persönlichen Eindrücke und Erfahrungen interessieren uns. Kontiki ist stets bemüht, sein Tierschutz-Engagement kontinuierlich zu prüfen und weiter auszubauen. Leider können wir aber nicht an allen Orten gleichzeitig sein. Wir freuen uns deswegen über Ihre Hilfe und Unterstützung. Sehen Sie etwas, was Kontiki und seine Partner beim Tierschutz bereits sehr gut machen oder fällt Ihnen auf Ihrer Reise etwas auf, das Fragen aufwirft? Teilen Sie es uns mit via cr@STOP-SPAM.kontiki.ch.


FAQ

Die häufigsten Fragen zu Schlittenhunden

Im Rahmen unseres Roundtables zum Thema Tierschutz haben wir Schlittenhundbesitzer gefragt, welche Fragen ihnen am häufigsten in ihrem Alltag begegnen. Die wichtigsten Fakten zu den Tieren, ihrer Haltung und ihrem Charakter haben wir nun hier für sie zusammengefasst, mithilfe der Antworten unserer Partner Petra & Simone von der Eräkeskus Wilderness Lodge und Ylva von Husky Home.

Schlafen alle Hunde draussen und ist ihnen nicht kalt?

Ja, es schlafen alle Hunde draussen. Nordische Rassen haben zwei Fellschichten. Einmal das Deckhaar, das vor Dreck und Nässe schützt und die Unterwolle, die vor Hitze und Kälte schützt. Die Unterwolle wird bei kalten Temperaturen dichter. Im Sommer haben sie weniger Unterwolle.

Petra & Simone, Eräkeskus Wilderness Lodge

Warum leben die Hunde draussen?

Schlittenhunde sind arktische Rassen, die sich draussen am wohlsten fühlen. Dort haben wir ausserdem am meisten Platz für die Hunde und sie haben genügend Freiraum ihren natürlichen Verhaltensweisen nachzugehen. Im Winter wächst den Hunden eine dichte Unterwolle, die sie vor den Elementen schützt. Zusätzlich hat jeder Hund eine eigene, isolierte Hütte, in die er sich jederzeit zurückziehen kann.

Ylva, Husky Home

Werden ihre Füsse nicht kalt?

Schlittenhunde verfügen über eine Fettschicht an ihren Fusssohlen – denken Sie zum Beispiel an Blubber bei Walen und Seerobben – die sie vor Kälte schützt. Ihre besondere Geheimwaffe gegen kalte Füsse ist jedoch ein spezielles System der Blutzirkulation, dass nach dem Gegenstromprinzip funktioniert. Hierbei kühlt das Blut in den Venen, das Blut in den Arterien vor, beziehungsweise wärmen die Arterien die Venen an und die Temperatur des Blutes wird reguliert. Dadurch haben Hunde – genau wie Enten oder Pinguine – immer kalte Füsse und reagieren dadurch weniger empfindlich auf kalte Böden aus Eis und Schnee.

Ylva, Husky Home

Warum sind die Hundehütten so klein und hat jeder Hund eine eigene Hütte?

Jeder Hund hat eine eigene Hütte. Die Grösse der Hütte wird vom Tierschutz vorgeschrieben. Die Hunde haben hier genügend Platz zum Liegen und Bewegen. Wäre die Hütte zu gross, könnte sie der Hund nicht durch seine Körperwärme aufwärmen. Jede Hütte hat zudem ein Bett mit Einstreu und Stroh.

Petra & Simone, Eräkeskus Wilderness Lodge

Sind die Hundehütten beheizt?

Die Hundehütten sind so konzipiert, dass sie die Körperwärme des Hundes speichern und sich so aufwärmen, solange der Hund in der Hütte ist. Es gibt in unseren Hütten keine elektrischen Heizmatten. Jede Hütte ist isoliert und verfügt über ein Bett, sodass es sich die Hunde gemütlich machen können. Die meisten Hunde gehen zum Schlafen in ihre Hütten, manche bevorzugen es aber die ganze Zeit draussen zu sein, unabhängig von Wind und Wetter.

Ylva, Husky Home

Kann man alle Hunde anfassen?

Ja, alle unsere Hunde sind sehr menschenbezogen, obwohl sie draussen wohnen. Sie werden von klein auf an den Menschen gewöhnt. Ohne gegenseitiges Vertrauen könnte man mit den Hunden nicht arbeiten.

Petra & Simone, Eräkeskus Wilderness Lodge

Darf ich mit den Hunden interagieren?

Ja, Ihr Guide zeigt Ihnen gern, wie Sie die Hunde begrüssen und mit Ihnen interagieren können. Manche unserer Hunde sind ein bisschen schüchtern, weswegen wir Ihnen Abstand zu den Gästen geben. Die schüchternen Hunde sind keineswegs gefährlich, aber wir wollen ihnen einfach nicht zu viel Kontakt aufzwingen, wenn sie dafür nicht bereit oder offen sind. All unsere Hunde erhalten immer die Chance ja oder nein zu sagen und wir respektieren das. Aber keine Sorge, die meisten unserer Hunde werden Sie lieben und lassen sich gern von Ihnen streicheln.

Ylva, Husky Home

Was macht ihr mit den pensionierten Hunden?

Wir versuchen ein passendes Zuhause zu finden. Solange sie bei uns sind und laufen wollen, dürfen sie im Rentnerteam kurze Runden laufen.

Petra & Simone, Eräkeskus Wilderness Lodge

Ab welchem Alter geht ein Schlittenhund in Rente?

Das entscheidet der Hund ganz allein. Wir haben keine vorgegebene Regel, wann ein Hund bei uns in Rente geht. Normalerweise fangen sie im Alter von etwa acht Jahren an uns zu zeigen, dass sie ihre freien Tage mehr und mehr geniessen. Einige Hunde wollen am liebsten nie in Rente gehen und immer weiterrennen, aber je älter sie werden, desto mehr Pausentage planen wir für sie ein – ob sie das wollen oder nicht ????

Ylva, Husky Home

Was macht ihr im Sommer mit den Hunden?

Im Sommer haben die Hunde «Urlaub». Sie dürfen bei uns jeden Tag in den Auslauf mit Zugang zum See. Dort spielen sie mit ihren Hundefreunden und Zweibeinern. Hin und wieder dürfen Hunde mit auf Wanderungen gehen. Temperaturen über 15° C sind zum Arbeiten aber zu warm.

Petra & Simone, Eräkeskus Wilderness Lodge

Wie sieht das Training/der Sommer für die Hunde aus?

Im Winter kriegen die erwachsenen Hunde ihren Auslauf und ihr Training durch das Rennen und Ziehen des Schlittens. Im Sommer legen sie eine Pause von der Arbeit ein und gehen stattdessen auf Waldspaziergänge, machen Übungen oder bekommen Gleichgewichtstraining in unserem Hindernisparcours. Das Training wird individuell auf sie zugeschnitten, sodass sie alle gesund und fit bleiben. Und natürlich gibt es jede Menge Zeit zum Spielen und Umherrennen.

Ylva, Husky Home

Rennen die Hunde wirklich gern?

Ja, die Hunde wurden zum Rennen gezüchtet. Die ersten Schlittenhunde gab es vermutlich bereits vor 30,000 bis 35,000 Jahren in der Mongolei. Das bedeutet, dass Menschen Hunde schon sehr viel länger als Schlittenhunde züchten als in ihrer Funktion als alltägliche Begleiter oder Haustiere, wie wir sie heute kennen.

Ylva, Husky Home

Ist es nicht hart, wenn die Hunde so viel arbeiten müssen?

Schlittenhunde werden seit Generationen als Arbeitstiere gezüchtet und lieben ihren Job. Wir zwingen niemals einen Hund zum Arbeiten. Sobald einer unserer Hunde Anzeichen einer Verletzung oder Unwohlsein zeigt, ziehen wir ihn sofort aus dem Training und den Touren, beobachten die Situation und leiten die nötigen Schritte ein, wie zum Beispiel ein Besuch beim Tierarzt. Eben weil die Hunde ein so grosses Bedürfnis haben zu arbeiten und zu rennen, erziehen wir sogar eher dazu, auch damit umzugehen einmal nichts zu tun und ruhig zu bleiben. Ein Hund, der gerade Pause macht, wird sehr leicht gestresst, wenn seine Freunde zu einer Tour losgehen und er nicht daran gewöhnt ist, ruhig zu bleiben und zurückzubleiben.

Ylva, Husky Home

Was ist, wenn ein Hund nicht so weit laufen möchte, wie von uns gewünscht?

Wir haben verschiedene Kategorien mit verschiedenen Distanzen, in die die Hunde eingeteilt werden. Merkt man, dass ein Hund die Strecke nur bedingt schafft, wird er in eine andere Kategorie gestuft und rennt von da an weniger. Jeder Hund braucht auch Zeit zum Regenerieren. Wir dokumentieren die gelaufenen Kilometer in einer Datei, um somit jedem Hund genügend Pausentage zu gönnen.

Petra & Simone, Eräkeskus Wilderness Lodge

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